Was ist Funktionaloptometrie?


Die Funktionaloptometrie beschäftigt sich mit Funktionsstö-
rungen, die bei gesunden Augen aufgrund eines gestörten
Sehverhaltens oder einer fehlerhaften Sehentwicklung auf-
treten und zu Problemen der visuellen Wahrnehmung führen.
Sie sind ein Spezialgebiet der Augenoptik beziehungsweise
Optometrie.
Die Funktionaloptometrie bietet eine allumfassende Sicht auf
die funktionale Verarbeitung der optischen Seheindrücke.
Dieser ganzheitliche, neuartige Ansatz führt verschiedene
nervale Verarbeitungsfunktionen zusammen, die in zahlrei-
chen Wahrnehmungsbereichen des Menschen aktiv sind. So
kann zum Beispiel das Sehen, Hören, Schmecken oder Füh-
len betroffen sein, wenn die Seheindrücke nicht korrekt ver-
arbeitet werden. Die Funktionaloptometrie zielt darauf ab,
mögliche Fehlfunktionen der Augen über spezifische Übun-
gen zu regulieren, zu verbessern beziehungsweise zu reparie-
ren. Erstaunlich ist hierbei, dass bereits nach den ersten
Übungen der Fehlsichtige häufig eine spürbare subjektive
Verbesserung seiner Sehfunktionen wahrnimmt.
Die Methode der Funktionaloptometrie ist bereits seit Lan-
gem bekannt, wird jedoch in Deutschland bisher nur von we-
nigen Spezialisten angewandt.
Unter funktionaloptometrischem Training, auch Visual-Trai-
ning genannt, versteht man spezielle Übungen für das Au-
gensystem, die sich auf vier zu trainierende Bereiche richten:
Die Okulomotorik, das Akkommodations-System, das Ver-
genz-System und die visuelle Verarbeitung.
Über diese vier Bereiche erreicht der Fehlsichtige am Ende des Trainings eine Automatisierung des Sehverhaltens, so dass seine vorher bekannten Defizite reguliert werden.

Übersicht der bisher bekannten Pfade der visuellen Verarbeitung (Felleman& Van Essen, 1991)